Herzlich willkommen auf unserer Homepage!

Etienne-Bach-Haus

Das Etienne-Bach-Haus

Zu Beginn der 1960er Jahre erbaut, 1992 umgebaut, erweitert und modernisiert, war unser Gemeindehaus von jeher ein gern besuchter Treffpunkt für Menschen aus der Gemeinde.

Viele Gruppentreffen und Veranstaltungen zeugen vom lebendigen Miteinander von Alt und Jung.

Einen "richtigen" Namen hatte es hingegen in all den Jahren nicht. Es hieß schlicht und einfach "Gemeindezentrum Pevelingstraße".

Im Oktober 2014 hat das Presbyterium nach einem längerem Entscheidungsprozess und unter Einbeziehung der Menschen, die in dem Haus ein- und ausgehen, sich einmütig auf einen Namen verständigt: ETIENNE-BACH-HAUS.

Die Verbindung zu einem außergewöhnlichen Mann kommt aus dem Lutherhaus, das - ehemals Gemeindehaus mit Kirchsaal - jetzt dem Kindergarten im Lutherhaus Heimat gibt.

 

Etienne Bach

Geboren am 12. September 1892 in Lunéville (Lothringen) als Sohn eines Pfarrers, Theologiestudium  u. a. in Paris, seit 1912 französischer Militärdienst.

Während des Ersten Weltkriegs 1914-1918 Leutnant der Alpenjäger. 1921 Einsatz im besetzten Trier, erster Kontakt mit deutschen Christen. Seit dem 11. Januar 1923 Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen zur Durchsetzung der Reparationsbestimmungen des Versailler Vertrages.

Dattelner Abendmahl

Am 30. März 1923 (Karfreitag) begegnen sich der französische Offizier Etienne Bach und der deutsche Vertreter des Amtes Datteln Karl Wille bei der Feier des Abendmahls im Lutherhaus. Die Feinde reichen einander die Hand und versprechen, einander künftig als Christen zu respektieren und zum Wohl der Bevölkerung miteinander im Gespräch zu bleiben. 

Etienne Bach empfindet das "Dattelner Abendmahl" als entscheidende Wende: "Ich habe verstanden, dass die Macht Christi von einem Menschen alles verlangen kann.Von jenem Tage an herrschte Frieden zwischen uns, und die ganze Stadt hat es spüren können."

Dattelner Abendmahl

Am 30. März 1923 (Karfreitag) begegnen sich der französische Offizier Etienne Bach und der deutsche Vertreter des Amtes Datteln Karl Wille bei der Feier des Abendmahls im Lutherhaus. Die Feinde reichen einander die Hand und versprechen, einander künftig als Christen zu respektieren und zum Wohl der Bevölkerung miteinander im Gespräch zu bleiben. 

Etienne Bach empfindet das "Dattelner Abendmahl" als entscheidende Wende: "Ich habe verstanden, dass die Macht Christi von einem Menschen alles verlangen kann.Von jenem Tage an herrschte Frieden zwischen uns, und die ganze Stadt hat es spüren können."

Im Juni 1923 verhindert Bach in Gelsenkirchen bei einer Demonstration ein Blutbad, indem er den Schießbefehl verweigert; es gelingt ihm, den Protest ohne Gewaltanwendung aufzulösen. 1924 gründet Bach aufgrund seiner Erlebnisse das internationale Friedenswerk "Les Chevaliers (servants du Prince) de la Paix" ( zu deutsch "Kreuzritter für den Frieden" ).

1925 quittiert Bach im Rang eines Capitaine (Hauptmann) den Militärdienst und widmet sich ganz der Versöhnungsarbeit: Organisation von Tagungen, Herausgabe eines "Bulletin", Mitarbeit in der Jugendkommission des "Weltbundes für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen". 1939-1945 Unterbrechung der Versöhnungsarbeit, stattdessen aktive Flüchtlingshilfe für jüdische Emigranten aus Nazi-Deutschland durch den Schweizer Zweig der Kreuzritter (Gertrud Kurz).

Bach arbeitet als Pfarrer in Frankreich; seine Ehefrau Jeanne Bach-Cornellie verhilft Juden zur Flucht in die Schweiz. Bach schließt sich der Résistance (Widerstand) an; 1944 nimmt er an der Befreiung von Paris teil. Nach dem Krieg Wiederaufnahme des Pfarrdienstes in Frankreich.

1947 Umbenennung der "Kreuzritter" in "Christlicher Friedensdienst" (CFD)

1963 Besuch Bachs in Datteln: Stiftung eines Abendmahlskelchs

1973 erneuter Besuch in Datteln: Anbringung der Gedenktafel am Lutherhaus

Am 27. Februar 1986 stirbt Etienne Bach in Margilley nordöstlich von Dijon.